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Biografisches von Roland Pöllnitz alias Rajymbek

An einem Septembermorgen 1958, schlüpfte ich kurz nach Mitternacht aus dem Bauch meiner Mutter in das kleine Dorf Wolmirsleben in der Magdeburger Börde. 1962 zogen meine Eltern nach Magdeburg. Über meine Kindheitsabenteuer muss ein Buch noch geschrieben werden. Nach meinem Abitur 1977 studierte ich an der Universität Magdeburg Maschinenbau und Philosophie. Eine prägende Zeit, die mich an die klassische und moderne Literatur heranführte. Autoren wie Hesse, Remarque, Merle, Tolstoi und Heine gehörten zu meinen Lieblingen. Bereits vor dem Diplom erfolgte die Hochzeit mit Manuela und die Geburt eines Sohnes. Bald darauf stellte ich meine Kreativität einem Armaturenkonzern zur Verfügung. Zahlreiche Erfindungen wurden zum Patent angemeldet. Das Ende der DDR leitete eine gravierende Zäsur in meinem Leben ein.
Der anfänglichen privaten und beruflichen Euphorie folgten Jahre, die zwischen Himmelhoch jauchzend bis zu Tode betrübt schwankten und in einer Depression endeten. Ich fürchtete mich vor den Menschen und verkroch mich in mein Schneckenhaus und begann zu schreiben. Eine Reise in die Berge des Tian Shan in Zentralasien veränderte zum zweiten Mal grundlegend mein Leben. Eine wohlige, menschliche Wärme strömte mir entgegen. Als offenbarten die Berggötter mir ihre Weisheiten und die schneebedeckten Gipfel raunten mir mystische Legenden ins Ohr.

Die Reiseerzählung "Die Perle vom Tian Shan" war eine gefühlvolle Aufarbeitung meiner Erlebnisse, voller Liebe für dieses Land, seiner Menschen und die Freunde, die ich dort gewonnen hatte. Die Talsohle des Lebens war durchschritten, die Wunder eines jeden Tages fanden Ausdruck in reichlichen Gedichten und Erzählungen. Weitere Reisen inspirierten mich: Kyrgyzstan, Russland, Mongolei, China, Singapur, Indonesien, Mauritius. Die Menschen waren wahnsinnig freundlich und hilfsbereit und strahlten eine große Liebe aus. Nachdem ich von Mauritius zurück gekehrt war, stellte man mir die Frage, ob ich wahrhaftig glücklich sei? Diese Frage konnte ich nicht mit einem spontanen "Ja" beantworten. In mir schlummerte eine besonders tiefe Sehnsucht nach Liebe, Wärme und Zärtlichkeit. Diese Sehnsucht konnte sich in meiner damaligen Beziehung nicht erfüllen. Erst der poetische Dialog mit der in der Eifel lebenden Lydia und die Liebe zu ihr erfüllte diese gewaltige Sehnsucht. Endlich war ich einem Menschen begegnet, dem die Fähigkeit, für einen geliebten Menschen diese besondere Herzenswärme zu empfinden, gegeben war und der zudem das Talent hatte, seine Gefühle in Worte zu kleiden. Somit konnte ich nur mit ihr nach meinem Herzinfarkt ein neues Leben beginnen.
Und wie ich mich der neuen Liebe zu Lydia hingab, gab ich mich auch der Literatur hin. Es folgte meine bis dahin kreativste Phase. Bereist 2009 hatte ich begonnen, an einem außerordentlichen Projekt zu arbeiten: dem längsten Liebesgedicht der Welt.

Aus einer Laune heraus schrieb ich an Lydia täglich einen Liebesvers in Form eines lyrischen Tagebuchs. 2012 war es dann soweit. Die ersten 1000 Strophen wurden im Band "Liebe ohne Ende" veröffentlicht.
Noch einmal änderte sich das Leben von Lydia und mir grundsätzlich. 2011 ergab sich die Chance, dass sich Lydia mit der Übernahme eines romantischen Hofcafés einen Lebenstraum erfüllen konnte. Schnell merkte auch ich, dass ich die kreative und kommunikative Arbeit im Café und das Schreiben wunderbar vereinbaren konnte. Ich bemerkte, wie sich Konfuzius' Weisheit "Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie wieder in deinem Leben arbeiten." immer mehr in meinem Leben breit machte. Endlich war ich angekommen - in der Liebe und im Leben. Auch, wenn dieser Traum 2020/2021 zerstört wurde, geht das Leben weiter, denn die Liebe hört niemals auf.